Das abgelehnte innere Kind in uns
Jeder von uns hat im Leben schon einmal mit Ablehnung zu tun gehabt. Meist passiert das auch schon in sehr jungen Jahren. Zum Beispiel wenn wir unseren Eltern etwas zeigen wollen und sie in diesem Moment keine Zeit für uns haben. Oder uns nicht die Aufmerksamkeit schenken, die wir in diesem Moment gebraucht hätten. Und egal, wie alt man ist, Ablehnung tut immer weh. Und so haben wir auch von klein auf gelernt, mit diesem Schmerz umzugehen.
Jeder auf seine Art und Weise. Und so ist auch in uns das abgelehnte innere Kind gewachsen.
Was ist das abgelehnte innere Kind?
Das abgelehnte innere Kind ist ein Aspekt des inneren Kindes, dass sich mit dem Schmerz und dem Leid durch Ablehnung auseinandersetzt. Und ganz eigene Strategien und Glaubenssätze entwickelt, die uns auf unserem weiteren Lebensweg sehr prägen.
Durch diese Glaubenssätze haben wir Fähigkeiten entwickelt oder auch perfektioniert, die uns in der Vergangenheit geholfen haben, mit gewissen Situationen umzugehen. Aber Glaubenssätze und Strategien sind nicht das Allheilmittel oder wirken für ein Leben lang. Manchmal haben diese Glaubenssätze ausgedient oder auch die Strategien sind nicht mehr kompatibel zu unserem Leben. Wenn das der Fall ist, tritt das abgelehnte innere Kind in uns zum Vorschein und fordert uns auf, es in die Heilung zu führen.
Glaubenssätze, die oft mit dem abgelehnten inneren Kind in Erscheinung treten.
Jeder von uns hat verschiedene Lebensmuster und Lebens Glaubenssätze. Und die sind in jungen Jahren entweder an uns übergeben worden oder haben wir selbst entwickelt. Z.B. Ich bin nicht gut genug. Das ist ein Glaubenssatz, der ganz oft durch das abgelehnte innere Kind entstanden ist. Durch diesen Glaubenssatz haben wir einen inneren Perfektionismus entwickelt. Und meist sogar eine sehr große Opferbereitschaft. Denn wir stellen dadurch immer wieder das Wohl des Anderen über unser eigenes Wohl. Aus Angst, dass wenn wir dies nicht täten, wären wir nicht gut genug für den anderen. Oder unser gegenüber würde das Interesse verlieren.
Aber was haben wir jetzt in diesem Leben daraus gelernt? Wir haben gelernt, in jeder Situation das Beste aus uns rauszuholen. Und das ein oder andere Mal auch über uns hinaus zu wachsen. Das einzig manipulative in der Situation oder in dieser Entwicklung war unsere Motivation. Wir haben es für andere getan. Jetzt gilt es, sich seine eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden, und dann die Motivation neu anzupassen. Wir tun dies nicht für andere, sondern wir tun das für uns. Wir wollen für uns das Beste aus der Situation herausholen. Wir wollen über uns hinaus wachsen. Wir wollen für uns unsere Grenzen austesten erweitern oder sprengen.
Das abgelehnte innere Kind holt sich ganz oft eben zwei sehr wichtige Unterstützer, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Der erste Unterstützer ist der Perfektionist in uns. Und den finde ich oft sogar noch sehr gut, wenn er treibt uns an das Beste aus einer Situation herauszuholen oder auch in einer Situation über sich hinaus zu wachsen, der gibt uns immer noch dieses Grundvertrauen in uns selbst und auch in unsere Fähigkeiten.
Der zweite Begleiter macht das Ganze dann etwas komplizierter. Der zweite Begleiter ist der Manipulator in uns. Besser bekannt auch als der innere Saboteur. Der redet uns allen, dass, wenn wir das für den anderen tun, bekommen wir Aufmerksamkeit bekommen. Wir Liebe, bekommen wir Geborgenheit, bekommen wir Sicherheit. Wir müssen uns anstrengen, um das beim anderen zu bekommen. Der Manipulator in uns manipuliert uns unbewusst so, dass wir die Motivation falsch setzen. Wir setzen die Motivation für den anderen. Für das gegenüber. Und um das zu erkennen, braucht es meist sehr lange, dass uns das auf Dauer nicht weiter bringt. Denn schon schnell werden sich natürlich die Ergebnisse einstellen. Wir bekommen auf einmal keine Liebe, wir bekommen auf einmal keine Aufmerksamkeit, wir bekommen auf einmal keine Sicherheit, wir bekommen auf einmal kein Gefühl von Geborgenheit mehr.
Anfangs hat diese Strategie durchaus funktioniert. Wir haben die Strategie im Laufe unseres Lebens so perfektioniert, damit wir mit diesen beiden Begleitern durchkommen. Bis zu einem gewissen Punkt. Irgendwann hat diese Strategie nicht mehr funktioniert, und was übrig bleibt, ist große Unsicherheit, große Angst, große Verzweiflung und oft viel Arbeit, um hier in die Heilung zu geben.
Der erste Schritt
Jetzt gilt es, sich bewusst zu machen, dass unsere Absicht immer gut war. Nur der Fehler im System war unsere Motivation. Wir haben uns allen geredet, dass wir das für andere tun müssen. Und ja, wir müssen uns auch eingestehen, dass wir das geglaubt haben. Die Realität, hat uns aber sehr schmerzhaft gezeigt, dass dies gar nicht der Wahrheit entspricht.
Das ist auch einer der schmerzhafte Schritte, sich einzugestehen, dass wir uns unbewusst und ohne Absicht selbst manipuliert haben. Dass wir unsere Aufmerksamkeit von uns weg und zu anderen hingerichtet haben. Wir haben uns selbst sabotiert und haben uns dadurch immer an zweite Stelle gestellt. Alle anderen waren wichtiger. Warum waren alle anderen wichtiger? Weil wir Angst hatten, noch einmal diesen Schmerz zu fühlen, den wir durch Ablehnung in unserem Leben schon erfahren haben. Wir haben uns sabotiert und manipuliert aus Schutz vor einem alten Schmerz.
Was jedoch wichtig ist, egal, was du getan hast, egal wie du es getan hast. Du hast nie eine böse Absicht dahinter gehabt. Das ist wichtig, dass wir uns das auch noch einmal bewusst machen, warum? Weil wir sonst anfangen in die Schuldgefühle zu gehen und dieses Gefühl ist nicht besser als der Schmerz durch Ablehnung. Und deswegen mach dir bewusst deine Absicht war nie negativ oder boshaft. Die Absicht War immer, sich selbst zu schützen.
Und jetzt darfst du in dich hinein fühlen, wie es sich anfühlt, sich das Recht herauszunehmen, sich selbst einmal an die erste Stelle zu stellen. Die Dinge, die ich getan haben, waren nicht erfolgreich. Die Dinge, die ich getan habe, habe ich nur getan um mich selbst erst einmal zu schützen. Das muss die erste Erkenntnis sein. Damit legen wir für das abgelehnte innere Kind den Grundstein der Heilung. Ich bin nicht böse und ich hab nichts schlechtes getan. Ich bin frei von Schuld.
Der zweite Schritt :
Im zweiten Schritt schauen wir uns noch einmal ganz explizit in den einzelnen Situationen die Motivation an. Warum habe ich dies oder jenes in der Situation getan, oder gesagt gesagt? Warum hab ich in dieser oder jener Situation geschwiegen? Wie hab ich mich in dieser oder jener Situation gefühlt? Wie ging es mir, als ich gemerkt hab, dass meine Intention ins Leere läuft?
Der zweite Schritt ist weniger schmerzhaft, sondern hilft einer ganz tiefen inneren Erkenntnis. Nämlich zu erkennen, wo habe ich mich selbst manipuliert oder sabotiert? Und das ist sehr wichtig, denn wenn wir die Stellen kennen, können wir heilen. Und es ist manchmal eine sehr mühselige Arbeit noch mal gewisse Situation im kleinen klein auseinander zunehmen. Aber sie ist so wichtig.
Der dritte Schritt:
Jetzt im dritten Schritt, wo wir alles auseinandergenommen haben und viele tiefe Erkenntnisse erlangt haben, fangen wir an das die Dinge neu zu ordnen. Und hier geht es anfangs ganz oft um die Frage, warum tue ich etwas? Ich mach das mit meinem Klienten in den Gesprächen immer wieder. Ich frage, warum hast du das getan? Wie ging es dir in der Situation? Was hat es dir persönlich gebracht? Nicht, weil ich neugierig bin (obwohl das bin ich auch), sondern weil ich möchte mit dir erreichen, dass ich die neuen Motivationen, die du dir selbst gesetzt hast manifestieren und in dir festigen. Sie sollen zu einem gewissen Automatismus werden. Und alles, was man neu lernt, muss man üben, und muss auch immer wieder kontrolliert werden. Und in manchen fällen muss man noch mal nach Justieren, oder kann die Technik noch etwas verteilen. Meist schaffen wir es, dass wir in kürzester Zeit die ersten Motivation so manifestieren, dass du dich selbst nicht mehr manipulierst. Und genau da möchte ich gerne mit dir hin.
Das Spektrum, das abgelehnten Inneren Kindes ist so groß und so weit und natürlich auch so individuell wie jeder Mensch von uns. Das kann ich hier gar nicht alles niederschreiben. Jedoch wollte ich dir mit diesem Beitrag einfach mal einen Einblick in deinem Aspekt des Inneren Kindes zeigen, der oft nicht beleuchtet wird. Der oft in keinem Buch steht. Und wenn du das Thema Ablehnung Angst vor Ablehnung oder ein anderes Thema mit dem inneren Kind zu tun hast, darfst du gerne zu mir kommen, denn neben der Liebe und Partnerschaft ist die Arbeit mit dem inneren Kind eins meiner Spezialfälligkeit Und eine Herzensangelegenheit. Denn wenn wir ehrlich sind, wir sind alle verletzte Kinder.
Jedoch müssen wir diesen Schmerz nicht am Leben lang mit uns tragen. Wir dürfen diesen Schmerz ablegen.
Ich würde mich freuen, von dir zu hören. Beste Grüße, dein Chris
Autor
Christoph
*Bekannt aus dem TV* Um einen Mann zu verstehen, musst Du einen Mann Fragen. Tauche mit mir gemeinsam ein in die Gedanken und Sichtweisen deines Seelenpartners.
Zum BeraterprofilZurück